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See
Der Pressegger See liegt im Unteren Gailtal östlich von Hermagor. Mit einer Fläche von 55 Hektar ist er der neuntgrößte See Kärntens.
Charakteristisch für diesen See sind die großflächigen Schilfbestände.
Der See liegt in einem glazial geformten Becken, das eine Nebenfurche des Gailtales bildet. Er stellt den Rest eines nacheiszeitlich wesentlich größeren Sees dar, der durch Verlandung und Schuttkegel verkleinert wurde. Nördlich des Sees liegen die Kalkketten des Spitzegelzuges. Im Südwesten befinden sich die Phyllitrücken von Guggenberg-Egg, die aus kristallinen Schiefern aufgebaut sind.
Der See hat eine Wasserfläche von 55 Hektar. Damit ist er der neuntgrößte See Kärntens. Er hat eine halbkreisförmige Form, die Uferlinie ist wenig differenziert. Die Unterwasserböschungen im Westen, Norden und Osten sind flach abfallend, im Süden sind sie steiler. Der Boden des Sees ist flach. In ihm sind etliche kleine Quelltrichter eingesenkt. Die mittlere Tiefe des Pressegger Sees beträgt 3,4 m. Nur ein Siebtel des Sees ist tiefer als 6 m. Im Bereich der Quelltrichter erreicht der See eine Tiefe von 13 m.
Im Westen und Osten ist der See von natürlichen Schilfbeständen umgeben, im Norden und Süden wurden diese durch Kulturland und Badegelände verdrängt.
Seine Flachheit verbunden mit der sonnigen Lage bedingt die rasche Erwärmung des Sees im Frühsommer auf Temperaturen von 22 bis 24 °C. In 5 bis 8 m Tiefe bildet sich eine Sprungschicht aus mit einem starken Temperaturgefälle. Das Tiefenwasser ist rund 10 °C kalt. Im Hochsommer kann der See sogar eine Temperatur bis zu 29 °C erreichen.
Der Zufluss des Sees erfolgt zu zwei Dritteln über die Vella (0,7 m³/s) und einige kleinere Zubringerbäche, zu einem Drittel über das Grundwasser (rund 0,5 m³/s). Durch den hohen Zufluss wird das Wasser des Sees in nur 20 Tagen ausgetauscht. Der See entwässert über den 3,6 km langen Pressegger-Seebach in die Gail.
Das Auftreten der Trichterquellen ist durch die Kalkschuttkegel bedingt, die vom Fuß des Vellacher Kegels bis in den See reichen. Sie liegen auf einer wasserundurchlässigen eiszeitlichen Grundmoräne und sind ihrerseits von tonigen Ablagerungen bedeckt. Zwischen diesen beiden Schichten staut sich das Bergwasser und tritt in den unterseeischen Quellen aus.
Im See leben 12 Fischarten: Hecht, Wels, Aitel, Bitterling, Brachse, Karpfen, Laube, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Barsch und Zander. Der Edelkrebs kommt im See sowie in Zu- und Abfluss sehr zahlreich vor. Im Abfluss sind Karpfen, Rotaugen, Aiteln und Welse am häufigsten, der Fischbestand ist hier aufgrund der Strukturvielfalt außerordentlich hoch (bis knapp 9000 kg/ha).
Der Pressegger See ist ein beliebtes Badegewässer. Die Tourismusgeschichte am See beginnt etwa 1890 und verlief wegen der Abgeschiedenheit des Gailtales zunächst eher langsam. Die Sommerfrischler konzentrierten sich jedoch bald im Bereich des Sees und im Ort Hermagor. Nach dem Ersten Weltkrieg steigerte sich das Fremdenverkehrsaufkommen, im Jahre 1932 beantragte die Gemeinde Möschach (heute ein Teil von Hermagor) die Bildung eines Ortes Pressegger See, heute neben Sonnleitn und Sonnenalpe Naßfeld einer von drei Orten, die auf den Tourismus zurückgehen. Einen großen Aufschwung erfuhr der Tourismus in der Wirtschaftswunderzeit der 1950er Jahre. In dieser Zeit wurden am See auch zwei Camping-Plätze errichtet. 1967 wurde das Hermagorer Strandbad eröffnet. Dieses wurde 1992 saniert, auch wurde hier der „Erste Kärntner Erlebnispark“ eröffnet mit großer Wasserrutsche und Luna Loop.
Fischereiberechtigt ist am See eine lokale Familie. Gefangen werden vor allem Karpfen, Schleien, Hechte und Welse. Im Abfluss liegt das Fischereirecht bei einer weiteren Familie.
Bis zum Auftreten der Krebspest war auch der Edelkrebs von wirtschaftlicher Bedeutung. Die gefangenen Tiere wurden auf den Märkten von Villach und Klagenfurt verkauft und mit der Bahn sogar bis Wien verschickt.
1970 wurde der Pressegger See mit den umgebenden Flächen zum Landschaftsschutzgebiet erklärt (LGBl. Nr. 89/1970, Nr. 62/1983). Es ist 416 Hektar groß.
Berge
Der Drauzug, auch mit Gailtaler Alpen bezeichnet, ist ein Kalkalpenzug am Südrand Österreichs. Er verläuft zwischen Drau- und Gailtal (südliches Kärnten) und durch den Süden von Osttirol. Die Westgruppe, die Lienzer Dolomiten, werden teils zur Gebirgseinheit gezählt, teils extra geführt.
Das 100 km lange, im Westen schmale Gebirge liegt zwischen Gail im Süden und Drau im Norden. In einer Furche zwischen den Gailtaler Alpen und dem Goldeck liegt der Weißensee, der höchstgelegene Badesee Österreichs.
Der Drauzug gliedert sich in West-Ost-Richtung in fünf durch Quertäler und ein Längstal getrennte Gebirgstöcke
Lienzer Dolomiten (etwa 40 km) vom Kartitscher Sattel (östlich von Sillian) bis zum Gailbergsattel bei Oberdrauburg (Höchste Gipfel Große Sandspitze 2770 m und Spitzkofel 2718 m, beide südlich von Lienz)
Gailtaler Alpen im engeren Sinn (etwa 65 km):
Reißkofelgruppe zwischen Gailberg- und Kreuzbergsattel bei Greifenburg (Reißkofel 2371 m, Jauken 2275 m)
Latschurgruppe zwischen dem Weißensee und dem Drauknie bei Sachsenburg (Latschur 2236 m)
Spitzegelgruppe südöstlich des Weißensees zwischen Kreuzberg und Bleiberger Graben (Spitzegel 2119 m)
Dobratsch (Villacher Alpe, 2166 m) als östlicher Ausläufer der Gailtaler Alpen mit dem Naturschutzgebiet Die Schütt
Die Karnischen Alpen gliedern sich in zwei markante Abteilungen:
Karnischer Hauptkamm (AVE 57a)
Karnische Voralpen, das sind die Friauler Dolomiten und ihre Vorberge, erstere werden ab dem Mauriapass südwärts zu der Gruppe der Südlichen Karnischen Alpen (AVE 57b) gerechnet, die auch Teile der Belluneser Voralpen (Venetianer Voralpen) umfasst.
Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert für eine Dreiteilung der Ostalpen in Norische Alpen, Karnische Alpen (A. Carnicae) und Julische (A. Juliae) oder Krainer-Alpen verwendet. Dabei erstrecken sich diese drei Gruppen über folgende Gebirgsgruppen, wie sie die AVE gibt:
die Juliae vom Triglav (alt: Terglu) bis an die Dinarischen Alpen (Dinariden) – der heutige Begriff Julische Alpen entspricht dem noch weitgehend –
die Carnicae entlang der Drau bis an die Save (alt: Sau) – das sind die heutigen Karnischen Alpen (die danach noch immer auch karnischer Hauptkamm genannt werden), die Gailtaler Alpen, die Karawanken, Steiner Alpen (Kamniške bzw. Savinjske Alpe ‚Save-Alpen‘) und das Bachergebirge (Pohorje)
und die Noricae das ganze Gebiet von der Donau an die Drau (also die heutigen östlichen Nord- und Zentralalpen, wobei seinerzeit die Westgrenze der Ostalpen an der Dreiherrenspitze gesehen wurde). Das hat mit dem heutigen Begriff der Norischen Alpen kaum mehr zu tun.
Karnischer Hauptkamm
Der Karnische Hauptkamm bildet einen stark ausgeprägten von Ost nach West verlaufenden Kamm von über 100 km Länge zwischen den Einzugsgebieten von Drau, Gail und Tagliamento und ist ein beliebtes Wandergebiet.
Der Kamm beginnt im Westen mit dem markanten Helm (2433 m) im Skigebiet von Sexten, erreicht mit Pfannspitze (2678 m), Großer Kinigat (2689 m) und Hochweißstein (Monte Peralba, 2694 m) mehrmals knapp 2.700 Meter und in der Hohen Warte als höchstem Gipfel 2780 m.
Der östliche, niedrigere Teil des Gebirgszuges wird von zwei wichtigen Pässen gequert: Plöckenpass und Nassfeldpass.
Die Karnischen Alpen umfassen mit dem Eiskar – eingebettet im Kellerwandmassiv – den südlichsten Gletscher Österreichs.
Die Karnischen Alpen wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts touristisch erschlossen, der Karnische Höhenweg aber verdankt seine Existenz dem Ersten Weltkrieg, als der Dreibund zwischen Italien, Österreich und dem Deutschen Reich zerbrach und daraufhin ab 1915 der Gebirgskrieg in den Karnischen Alpen begann. Zur Vorbereitung dieses Krieges wurden beiderseits der Staatsgrenze Versorgungswege angelegt, an denen Geschützstellungen, Kasematten, Gänge, Unterkünfte und später auch Friedhöfe errichtet wurden.
Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg kam es ab Anfang 1944 zu Partisanentätigkeiten, wodurch die Infrastruktur der Region und Teile des Wegsystems schwer beschädigt bzw. zerstört wurden. Im Laufe der Jahrzehnte verfielen weitere Teile der Verbindungswege. 1970 setzten sich der Bergrettungsarzt Dr. Ernst Steinwender und Dr. Richard Grumm für die Wiedererrichtung des Wegsystems ein, um den Tourismus in der Gegend wieder zu fördern. Im Jahre 1974 waren die Wege wiederhergestellt und miteinander verbunden.
Noch heute sind zahlreiche Ruinen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges vorhanden. In Kötschach-Mauthen gibt es das Museum 1915 bis 1918 vom Ortler bis zur Adria der Dolomitenfreunde über diesen Gebirgskrieg, das 1992 eröffnet wurde.
Auf Grund der geologischen Vielfalt des Gesteins der Karnischen Alpen wurde zwischen Sillian und dem Naßfeld ein geologischer Lehrpfad (der Geo-Trail) eingerichtet. Mit Hilfe von Schautafeln entlang des Weges wird die Geologie der Karnischen Alpen genauer erläutert.
Der Karnische Höhenweg (Wege Nr. 403 und 03), ist ein Wanderweg in den Karnischen Alpen, der in weiten Teilen auf der Höhe des Karnischen Hauptkamms in mehrere Varianten entlang der Staatsgrenze zwischen Italien (Regionen Veneto und Friuli-Venezia Giulia) und Österreich (Bundesländer Tirol, genauer Osttirol, und Kärnten) verläuft. Er berührt neun Schutzhütten und hat eine Gesamtlänge von 155 km. Gleichzeitig ist er Teil des Friedenswegs, dessen Idee bereits im Gruber-De-Gasperi-Abkommen von 1946 vorhanden ist. Außerdem ist er Teil des Roten Weges der Via Alpina.
Der Höhenweg selbst weist keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten für Wanderer auf. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Etappen (zum Teil bis zu neun Stunden) sehr lang sind. In der Hauptsaison Juli/August ist der Weg sehr überlaufen und es kann zu Engpässen bei Übernachtungen in den Hütten kommen. Auf Grund der frontalen Sonneneinstrahlung am Nachmittag empfiehlt es sich, den Weg nicht von Osten nach Westen zu begehen. Bei einem drohenden Wettersturz sollte nicht gezögert werden, einen der zahlreichen Notabstiege ins Tal zu nutzen, denn auf dem exponierten Höhenweg besteht große Blitzschlaggefahr.
Das Nassfeld (slowenisch Mokrine, italienisch Passo di Pramollo) in den Karnischen Alpen ist ein Sattel zwischen dem österreichischen Gail- und dem italienischen Kanaltal. Die Passhöhe liegt auf 1552 m ü. A., umliegende Berge sind der Gartnerkofel (2195 m), der das bedeutendste Vorkommen des Kuhtritts (Wulfenie) birgt, der Rosskofel (2239 m) und der Trogkofel (2280 m).
Die Passstraße ist auf österreichischer und italienischer Seite ganzjährig befahrbar. Auf der Passhöhe befindet sich auf österreichischer Seite das größte Skigebiet Kärntens. Die Talorte sind im Gailtal Tröpolach (slowenisch Tropolje, Gemeinde Hermagor) und im Kanaltal Pontebba (deutsch Pontafel, slowenisch Pontabla). Seit mehreren Jahren gibt es den Plan, das Skigebiet durch Skilifte auch vom italienischen Kanaltal zu erschließen.
Bis ins 16. Jahrhundert war der Nassfeldpass eine bei Kaufleuten beliebte Alternative zu den Pässen von Saifnitz und Predil. Als diese Pässe Fahrstraßen erhielten, verlor der nur mit einem, noch dazu schlecht unterhaltenen, Saumweg ausgestattete Nassfeldpass an Bedeutung. Zeugnis dessen sind die Unterlagen, die es von den Zollerhebungsstellen am Nassfeld gibt. Um den Nassfeldpass wieder aufzuwerten, gab es bald zahlreiche Ausbauprojekte, so etwa 1640 von einem Grafen Widmann. Dieser Plan wurde genauso wenig ausgeführt wie ein anderer Plan aus dem 18. Jahrhundert. In diesen Berichten wird der Nassfeldpass noch als „Kreuzen“ oder „Pass an den Lanzen“ bezeichnet. Erst im Laufe des Ersten Weltkriegs, in dem der Nassfeldpass wie die Plöcken Kriegsschauplatz war, wurde die Nassfeldstraße als Militärstraße ausgebaut. Heute erinnert ein Soldatenfriedhof im Dorf Tröpolach an die vielen Gefallenen auf beiden Seiten.
Die Nordrampe ist deutlich besser ausgebaut als die italienische Südrampe. Eine Besonderheit ist auf italienischer Seite ein etwa 220 m langer Kehrtunnel, also eine 180-Grad-Kurve im Berg. Ein Ausbau der Südrampe wurde nach geologischen Schwierigkeiten eingestellt. Mit einem absolut wintersicheren Ausbau kann nicht gerechnet werden, da dies nicht vertretbare Summen verschlingen würde
Kärntens bester Schnee
Die Skiarena Nassfeld liegt inmitten der wunderschönen karnischen Region im Dreiländereck Österreich, Italien, Slowenien. Aus Norden kommend empfiehlt sich die Anreise über die Tauernautobahn A10 (Mautpflicht am Tauerntunnel und Katschbergtunnel) bis zur Ausfahrt Paternion-Feistritz (159) in Richtung Hermagor. Von der Gailtal-Bundesstraße B111 biegen Sie auf die B90 ein. Von Hermagor aus sind es nur noch 8km bis nach Tröpolach, der Talstation des Millenium-Express. Von Süden her nutzt man am besten die Alpen Autostrada A23 bis zum Gailtalzubringer B111. Direkt an der Talstation findet der Skifahrer großzügige Parkflächen und hat nur zwischen 50m und 400m bis zum Millenium-Express zu laufen. Dieser bringt stündlich 3600 Wintersportler in die Skiarena Nassfeld, das größte zusammenhängende Skigebiet Kärntens.